Theaterverein „ Thalia „ Sindorf  

„ Durch das Schöne stets das Gute „- unter diesem für die heutige Zeit etwas hausbacken klingenden Motto gründeten sieben Männer im Jahre 1922 den Theaterverein Thalia Sindorf.

Sie wollten in der trostlosen Nachkriegszeit sich selber aber vor allem den Menschen im Ort die Sorgen und Nöte vergessen lassen. Mit „ Der Glockenguss zu Breslau „ trat der Verein erstmals auf die Bühne, das Publikum war begeistert.

„ Die Thalia „ , so nannte sich der Verein liebevoll selbst, etablierte sich sehr schnell in Sindorf und überstand auch die Zeit des Zweiten Weltkrieges.

Die Inhalte der Theaterstücke nach 1945 waren zunächst geprägt von Sehnsucht und Leid. Dies änderte sich allerdings sehr bald und man wechselte in das Fach      „Schwank „ . Viele der bekannten Millowitsch- Stücke wurden auf der Sindorfer Bühne mit Erfolg gespielt. 

Eine schwierige Zeit waren die 60er Jahre, als Kino und Fernsehen immer breitere Massen begeisterten. Trotz guter schauspielerischer Leistungen gingen die Zuschauerzahlen zurück. Doch auch diese Krisenzeit wurde vom Verein bewältigt.

Inzwischen sind 88 Jahre seit der Gründung vergangen und der Theaterverein hat sich zu einem wahren Publikumsmagnet entwickelt. Spielte man bis 1980 noch ein- bis zweimal ein Theaterstück pro Spielzeit, so finden heute 14 Theaterabende statt, die immer restlos ausverkauft sind. Und die Nachfrage nimmt ständig zu.

Seit 1980 hat der Verein in das Fach „ Boulevardtheater „ gewechselt, was sich bis heute bewährt hat. Rund 4000 Zuschauer finden im Oktober/ November den Weg zu uns und sind begeistert vom „ Amatheurtheater”, das sich mit den Profis messen lassen kann „ , wie uns Theaterkritiker immer wieder bestätigen. So auch in diesem Jahr mit unserem Stück 

„ Unbekannt verzogen „ aus der Feder von Michael Pertwee, welches auch schon im  „Theater am Dom“ gespielt wurde.

Der Theaterverein „ Thalia „ Sindorf  hat mittlerweile auch einen Bekanntheitsgrad über die Ortsgrenzen hinaus erlangt. So sind etwa 50 % der Zuschauer aus Sindorf selbst und den anderen Stadtteilen Kerpens, zu denen Sindorf gehört, die anderen 50 % kommen aus den Regionen Köln, Aachen, Bonn und Düsseldorf.

Unseren Erfolgen und professionellen Leistungen haben wir es auch zu verdanken, dass wir keine Nachwuchsprobleme haben. Es finden immer wieder junge, theaterbegeisterte Menschen den Weg zu uns, die sich sehr gut in den „ harten Kern „ der Amatheurschauspieler integrieren.

Ende April beginnen die wöchentlichen Proben, die ab Juni zweimal pro Woche stattfinden. Hinzu kommen jeweils zwei Samstage, an denen ganztägig geprobt wird. In der Premierenwoche wird jeden Abend geprobt und Samstags findet dann die Premiere statt. Dies bedeutet für alle Beteiligten und deren Familien ein Verzicht auf viele andere Freizeitaktivitäten, den aber jeder gerne übt.

Neben diesem großen Engagement für das Publikum ist der Verein auch im sozialen Bereich engagiert.

So spenden wir einen erheblichen Teil unserer Einnahmen in jedem Jahr für Einrichtungen verschiedenster Art wie zum Beispiel  Caritas, Rotes Kreuz, Altenhilfswerke und der Deutschen Kinderkrebshilfe.

Unsere Zuschauer sollen ihre Alltagssorgen und ihren Stress vergessen, wenn sie unsere Aufführungen besuchen. 

Mit diesem Ziel stehen wir auch heute noch hinter dem Motto unserer Gründer:„Durch das Schöne stets das Gute „.

Hans –Josef Pütz