DER PANTOFFEL-PANTHER
von Lars Albaum und Dietmer Jacobs
Komödie in zwei Akten – Pause nach dem ersten Akt
Hasso Krause hat ein Problem: Als Kleinunternehmer ist seine Firma für edle Leder-Pantoffeln vor Jahren pleite gegangen, und er hat sein ganzes Geld inklusive der Alterssicherung verloren. Um es wieder zu gewinnen, hat er sich von den Banken dubiose Anlagemodelle aufschwatzen lassen, die ihr endgültig ruiniert haben. Kurz gesagt: Er hat mehr Schulden als Griechenland. Seine reizende Gattin Röschen weiß das nicht, denn aus Scham gibt Hasso ihr gegenüber seit Jahren vor, arbeiten zu geher und weiterhin viel Geld zu verdienen.
In Wirklichkeit erledigt er in dieser Zeit Hilfsjobs der eher skurrilen Art. Doch das damit verdiente Gelo reicht hinten und vorne nicht. Gäbe es nicht seinen gutmütigen Freund, den Psychologen Rüdiger, der ihn ständig unterstützt, wäre der finanzielle Supergau schon längst eingetreten. Und das Schlimmste ist: Röschens Traum von einem gemeinsamen Alter im Luxus ist unerfüllbar. Es droht eher die Armut, wenn nicht sogar Gefängnis wegen Insolvenzverschleppung und der vielen Schulden.
In dieser Situation taucht der waschechte Italiener Luigi auf, der Hasso versehentlich für den legendären Auftragskiller „Der Panther“ hält, und ihm sehr viel Geld für einen Job in Aussicht stellt.
Damit wäre Hasso auf einen Schlag alle seine Sorgen los! Und so nimmt das Chaos unaufhaltsam seinen Lauf.
THEATERVEREIN THALIA SINDORF: VIEL SITUATIONSKOMIK IN DER NEUEN KOMÖDIE
KERPEN-SINDORF – (zi) Die muntere Truppe des Sindorfer Theatervereins Thalia glänzt in ihrem neuen Stück mit viel Situationskomik und Wortwitz. In den letzten Jahren hatte das Ensemble des Thalia-Theaters stets auf Komödien englischsprachiger Autoren gesetzt und kam damit beim Publikum gut an. „Der Pantoffel-Panther“ aus der Feder von Lars
Albaum und Dietmar Jakobs wurde ursprünglich dem Komödianten Jochen Busse auf den Leib geschrieben, der damit erfolgreich die Boulevard-Bühnen der Republik bespielte. Das Erfolgsformat sollte sich doch auch auf die Bühne der Aula des Schulzentrums Horrem-Sindorf übertragen lassen. Und damit lag Regisseur und Hauptdarsteller Hans-Josef Pütz richtig. Das Premieren-Publikum bekam in zwei Akten viel zu lachen und erlebte einen vergnüglichen Theaterbesuch.
Hasso Krause, gespielt von Hans-Josef Pütz, ist ein Unternehmer, der die Insolvenz mit Schuldenberg vor seiner leicht kapriziösen Frau Röschen (sehr gut aufgelegt und mit kleinen Gesangseinlagen: Petra Schild) lange verheimlichen kann. Anstatt Leder-Pantoffel zu verkaufen, bringt der Ehemann auf einem Baumarkt-Parkplatz für kleinen Lohn Grillhähnchen an den Mann und kann für die Luxus-Wünsche seiner Gattin bald nicht mehr aufkommen. Das Wasser steht ihm bis zum Hals. Und auch sein Freund, der neurotische Psychologe Rüdiger, kann ihm nicht helfen. Das langjährige Ensemble-Mitglied Klaus Balsmann sorgt in der Rolle des Psycho-Heinis für manchen Lacher.
Richtig turbulent wird es, als der waschechte Italiener Luigi (Martin Timm) auftaucht, der Hasso irrtümlich für den Auftragskiller „Der Panther“ hält und ihm viel Geld für einen Job bietet, mit dem er alle Probleme auf einen Schlag lösen könnte. Sascha Bücher als Milan und Ursula Klingele als Babsi agieren in weiteren Rollen und sorgen ebenfalls für Heiterkeit.
Am Ende bedankte sich das Publikum mit reichlich Applaus für eine gelungene Aufführung. Für einige Aufführungstermine sind noch Karten zu haben. So bei Achims Hait World (0 22 73) 5 23 59 oder im Lotto Geschäft bei Edeka Straßfeld in Sindorf.
Turbulent ging es bei der Premiere des Stücks „Der Pantoffel-Panther“ auf der Thalia-Bühne zu.
PANTOFFELPANTHER IN DER PLEITE
Premiere im Thalia-Theater – 15 Aufführungen bis Mitte November
Von Dietmar Fratz
Kerpen-Sindorf. Der einst erfolgreiche Pantoffelhändler Hasso Krause ist längst pleite. Ein windiger Kapitalanleger hat sein Erspartes komplett in den Sand gesetzt. „Auf meinem Sparbuch steht: Kann SPON Zinsen enthalten“, rechtfertigt er vor Freund Rüdiger, einem herrlich neurotischen Psychiater, das eingegangene Risiko. Seine Frau Röschen, der er ein schönes Leben im bevorstehenden Rentenalter versprochen hatte, weiß jedoch nichts von dieser Misere.
Um die Löcher notdürftig zu stopfen, arbeitet Hasso im Hühnerkostüm als Werbefigur für eine Hähnchenbraterei vor einem Baunerkt. ch habe boim Arbeitsert für ältere, gescheiterte Existenzen gefragt.
Aber im EU-Parlament waren schon alle Plätze belegt. „
Die Rettung scheint vom Mafiosi Luigi Campagnolo („Wir sinte schone ine de fumfte Genatione Kriminelle. „)zu kommen, der ihn mit einem Auftragskiller verwechseltet und ihm verlockende zwei Millionen für die Liquidierung seines Rivalen „Mammut“ in Aussicht stellt. „Wir tun so, als brächten wir das Mammut um, nehmen das Feld und hauen ab, weitab jeder Zivilisation“, ist Hassos Plan. „Was willst du denn in Horrem-Sindorf?“, fragt Rüdiger entgeistert.
Seit April hat das 1922 gegründete Sindorfer Thalia-Ensemble das Boulevard-Stück „Der Pantoffelpanther“, geschrieben von Lars Albaum und Dietmar Jacobs, einstudiert. Regie führt Hans-Josef Pütz, der auch mit trockenem Humor und erheiternder Stoffelichkeit zwischen nackter Angst und verwegener Auswegsuche den Hasso gibt. Klaus Balsmann überzeichnet die Figur des hausbackenen Rüdiger in herzerfrischender Pedanterie is hin zu den Sofakissen, die er ohne Kniff (,Das macht Mama auch immer so.“), nicht ertragen kann.
Petra Schild als Röschen träumt mit frischer Unbedarftheit vom Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff und stimmt den italienischen Urlaubshit „Volare“ an, der zum Schluss gar dreistimmig mit Pütz und Martin Timm erklingt.
Timm gibt dem Mafiosi eine verruchte Note, sein Italo-Deutsch rutscht gelegentlich ein wenig insNiederländische ab.
In Nebenrollen des Sechs-Personen-Stückes sind Ursula Klingele als Hassos fesche Kollegin Babsi vom Hähnchengrill und Sascha Bücher der an Loriots „Papa ante Portas“ erinnernde Einrichtungsberater („Die Einrichtung soll zeigen, was die Bewohner im Kopf haben. Für Lothar Matthäus haben wir einmal einen leeren Raum gestaltet. „), zu sehen.
Für die zuverlässige Technik auf der von Frank Biermann, Horst Jansen, Klaus Lehmann und Wilfried Obst in der Aula des Schulzentrums gebauten Bühne sorgte Konrad Müller.
Welches Happy-End die Komödie mit ungewohnt aktueller Situationskomik ansteuert, wird hier nicht verraten. Schließlich stehen bis Samstag, 16. November, noch 14 Aufführungen im Sindorf-/Horremer Schulzentrum auf dem Thalia-Spielplan. Für mehrere Veranstaltungen sind noch Karten zum Preis von 14 Euro bei Achim ’s Hairworld und Lotto im Edeka, beide in Sindorf, und bei Hans-Josef Pütz, 02273 / 52304, erhältlich.