“WENN SCHON – DENN SCHON”

von Ray Cooney

Komödie in fünf Akten – Pause nach dem zweiten Akt

Wenn schon – denn schon, sagt sich Staatsekretär Jochen Winter und will seinen dienstlichen Aufenthalt im Berliner Adlon-Hotel wieder einmal mit einem kleinen Seitensprung verbinden.
Um jedoch seinen politischen Gegnern nicht in die Hand zu spielen, muss dieses außereheliche Vergnügen natürlich äußerst diskret ablaufen. Nur wiederstrebend hilft Winters Sekretär Günther Adam seinem Chef bei der Organisation dieses Abenteuers und gerät damit selbst in absolut verzwickte Situationen, die ihm einen turbulenten Tag – und ihnen als Zuschauer sicherlich einen vergnüglichen Abend – bescheren.

 

VERKLEMMTER MANN IM LIEBESCHAOS

PREMIERE VON “WENN SCHON – DENN SCHON”ÜBERZEUGTE DURCH SCHNELLES UND POINTENREICHES SPIEL

VON OLIVER TRIPP

Kerpen-Horrem: Standing Ovations spendierten etwa 170 Zuschauer am Samstagabend den Schauspielern des Thalia-Theaters für den gelungenen Premierenabend der Komödie “Wenn schon – Denn schon” im Schulzentrum Sindorf. Dank ernteten die Schauspieler für ein schnelles und pointenreiches Spiel des als Screwball-Komödie angelegten Textes aus der Feder des Briten Ray Cooney. Und sie meisterten durch spiegelbildliche Anordnung zweier Hotelsuiten ohne Trennwand, angesiedelt im Berliner Hotel Adlon, auch noch die Schwierigkeit einer ursprünglich vom Autor vorgesehenen Drehbühne.

Foto: Tripp / Doppelsinnige Dialoge gewinnen in “Wenn schon – Denn schon” an Witz, auch durch den Verzicht auf Trennwände.

 

Schrullige Charaktere
Neben doppelbödigem Witz und slapstickartigen Anleihen würzen vor allem ein frivoler Umgang mit dem Thema Seitensprung und schrullige Charaktere die Geschichte um den Seitensprung des zweiten Mannes im Innenministerium, nämlich Jochen Winter, gespielt von Klaus Balsmann.
Nach der Devise der konservativen Partei “Wenn schon eine Lüge, dann ne saftige Lüge”, verwickelt er seinen Sekretär Günter Adams in seinen Plan mit der Sekretärin Angela Merkels, Jennifer Braun (Petra Schild) im selben Hotel einen amourösen Nachmittag zu verbringen, das er mit seiner Frau Claudia (Susanne Büchner) bewohnt. Fatalerweise liegen die Suiten, die Sekretär Adams beim Hotelmanager (Hans Peter Sieger) bucht , nebeneinander.
Schnell durchblicken die Hotelangestellten Hu Wong (Marti Timm) und Zimmermädchen Maria (Ursula Klingele) das Spiel, nur Christa Hufnagel vom Innenministerium (Andrea Pütz) blickt nicht durch. Ehefrau Claudia hingegen schmiedet ihrerseits amouröse Pläne und die betreffen ausgerechnet den Sekretär. Hans- Josef Pütz in der Paraderolle des so gewissenhaften, wie verklemmten Mannes, versucht die Situation so gut es geht durch verschiedene Identitäten zu retten. Er gerät selbst in allerhand Seelennöte und gar ins Zwielicht, als Winter ihn in seinem Badezimmer erwischt. “Auf keinen Fall mit einer Frau”, versichert Adams dem argwöhnischen Ehemann und täuscht ein Verhältnis mit “Coffeeboy Dani” aus dem Außenministerium vor.
Die Situation spitzt sich zu als auch noch Jennifers Ehemann (Sascha Bücher) auftaucht, den man im Skiurlaub wähnte. Da karrt Sekretär Adams dessen Ehefrau Jennifer im Servierwagen durch die Kulisse. Coffeeboy Dani lässt alle Hüllen fallen, Politiker Winter gerät unter Drogeneinfluss, und die Hotelangestellten lassen sich ihre Mitwisserschaft teuer bezahlen.
Ein “Happy End” mit Knalleffekt erwartet die Zuschauer der kommenden 15 Aufführungen im Schulzentrum, und das Chaos fügt sich in eine gewisse Ordnung, so viel sei hier verraten.

EIN DIPLOMAT AUF AMOURÖSEN ABWEGEN

DER SINDORFER THEATERVEREIN THALIA BEGEISTERTE BEI DER PREMIERE SEINES NEUEN STÜCKS “WENN SCHON, DENN SCHON” VON RAY COONEY. DIE AKTEURE GLÄNZTEN IN IHREN SKURRILEN ROLLEN IN DER KOMÖDIE UM EINEN DIPLOMATEN AUF ABWEGEN.

Kerpen (dit). ”Wenn schon, denn schon” – Originaltitel: Two into one – ist eine 1986 von Wolfgang Spier inszenierte Boulevardkomödie von Ray Cooney, die der Theaterverein Thalia nach 22 Jahren wieder im Schulzentrum Horrem-Sindorf aufführte. Bei der gelungenen Premiere blieb beim Publikum kein Auge trocken.
Regie führte Urgestein Hans-Josef Pütz und spielte zugleich sensationell die Rolle als Günter Adams, Sekretär der Abgeordneten Jochen Winter alias Klaus Balsmann. Winter will wenn schon, denn schon,seinen dienstlichen Aufenthalt im Berliner Adlon-Hotel erneut mit einem kleinen Seitensprung verbinden. Um seinen politischen Gegnern nicht in die Hände zu spielen, muss dieses außereheliche Vergnügen natürlich äußerst diskret ablaufen. Nur widerstrebend hilft Winters Sekretär Günter Adams seinem Chef bei der Organisation dieses Techtelmechtels. Dabei gerät er selbst in eine sehr verzwickte Lage, die ihm einen turbulenten Tag – und den Zuschauern einen äußerst vergnüglichen Abend bescherte.
Selbst bei der besten Planung konnte Adams nicht vorhersehen, dass sich die Gemahlin des Chefs, Fr. Winter, zum Schäferstündchen mit ihrem Liebhaber George ausgerechnet den gleichen Ort zum Ehebruch ausgesucht hat. Un das noch Wand an Wand zum Ehemann. Der doppelte Ehebruch kann folglich nicht ohne Turbulenzen auskommen. Eine skurrile Situation jagt die Nächste und der sündige Diplomat sowie sein loyaler

Sekretär begeisterten dabei die Zuschauer in der turbulenten und äußerst lustigen Komödie. “Meinst du, dass jeder, der fremd geht, so viel Spaß hat wie wir?”, fragte Susanne Büchner alias Claudia Winter ihren neu erkorenen Liebhaber Günter Adams. Dieser hatte sich, um seinen Chef in der misslichen Lage zu helfen, selber in allergrößte Schwierigkeiten hineinkatapultiert. Nicht, dass er mit außerordentlicher Begabung Ausreden erfindet und wie gedruckt lügt – Hans-Josef Pütz Adams begeisterte dazu mit seiner Mimik restlos das Publikum. Der eine oder andere im Saal suchte nach einem Taschentuch, um sich die Tränen vor lauter Lachen weg zu wischen.

FOTO: TAFELSKI / Eine skurrile Situation jagt die nächste und er sündige Diplomat Jochen Winter alias Klaus Balsmann, sein loyaler Sekretär Günter Adams (re.) und Susanne Büchner als Claudia Winter begeisterten die Zuschauer in der turbulenten Komödie

Auch vor 22 Jahren, als sie das Stück erstmalig spielten, war es sehr gut beim Publikum angekommen , erzählte Pütz, der seit 1978 beim Thalia Theater dabei ist. Neben ihm glänzte auch Petra Schild wie damals als Jennifer Braun, Winters Geliebte. Martin Timm, der den gewieften Kellner Hu Wong mimte, ist das neue Mitglied der Theater-Crew. Wie seine langjährigen Kollegen, so spielte auch er die Rolle sehr authentisch und mit einem sagenhaften Witz, dass es eine große Freude bereitete, ihnen beim Spielen zuzuschauen.
Wer die neun bestens aufgelegten Schauspieler in der Aula des Schulzentrums noch sehen will, kann Karten nur noch für die Vorführung am 13. und 15. November bestellen. die anderen 14 Vorstellungen sind bereits ausverkauft. Infos unter www.thalia-sindorf.de