Einmal nicht aufgepasst

von Lars Albaum und Dietmar Jacobs

Helle Aufregung herrscht nach einem Anruf in der Studentenbude von Sarah Feldhoff. Tante Katharina hat ihren plötzlichen Besuch angekündigt.

Das bringt Sarah in arge Not, denn schließlich konnte sie ihre adelige Tante bisher erfolgreich in dem Irrglauben lassen, dass sich ihre Nichte standesgemäß nur in den sogenannten besseren Kreisen bewegt. Nun steht Sarah vor einem Chaos, und jeder Versuch, die Situation in den Griff zu bekommen, stiftet nur noch mehr Unheil.

Lockeres Leben führt in den Schlamassel

Aber an Ende wird alles gut beim Boulevardstück „Einmal nicht aufgepasst“

 

Mit der Verwechslungskomödie „Einmal nicht aufgepasst“ erfülte das Thalia-Ensemble die
Erwartungen des Publikums vol und ganz.

Eines stand schon vor der Premiere am Samstagabend fest: Die neue Inszenierung des Sindorfer Theatervereins Thalia wird ein großer Erfolg.

VON JOACHIM RÖHRIG

Kerpen-Horrem – Egal, was gespielt wird: Wenn sich beim Thalia-Ensemble der Vorhang öffnet, will halb Kerpen dabei sein. Die Tickets sind begchrt wie kühles Kölsch im Karneval, und wer sich im Vorverkauf nicht ganz schnell bedient, muss in der Regel draußen bleiben.

Klar, dass die Aula des Horremer Schulzentrums vorgestem bei der Premiere des neuen Thalia-Stücks „Einmal nicht aufpasst“ restlos ausverkauft war. Doch damit nicht genug: Auch für die 13 Vorstellungen, die bis Anfang Dezember gespielt werden. gibt es seit Wochen keine Eintrittskarten mehr. Es werden mehr als 3000 Gäste erwartet. „Es hat sich halt herumgesprochen, dass es bei uns immer was zu lachen gibt.

Wir setzen bei der Auswahl unserer Stücke seit langem konsequent auf unterhaltsame Boulevardkomodien, weil diese Sparte sowohl uns Schauspielern als auch unserem Publikum einfach am meisten Spaß macht“, erklärt Hans-Josef Pütz, Vereinsvorsitzender, Regisseur und Darsteller in Personalunion, das Erfolgsrezept des traditionsreichen Amateurtheaters.

Auch mit seiner aktuellen Inszenierung scheint das Ensemble den Geschmack des Publikums wieder voll getroffen zu haben. Die Premierenbesucher bedankten sich am Ende jedenfalls mit donnerndem Applaus für zwei höchst unterhaltsame, mit reichlich Lachpotenzial gefüllte Theaterstunden.

„Einmal nicht aufgepasst“, eine Komödie des Autorenduos Lars Al-baum/Dietmar Jacobs, spielt in der Berliner Studentenbude von Sarah Feldhoff (Uschi Knepper). Die junge Frau und ihr Freund Danny (Sascha Bücher) führen dort ein recht lockeres Leben. Als Sarahs Tante Katharina von Bernbach (Ingrid Minke) jedoch einen Spontan-Besuch angekündigt, läuten alle Alarmglocken. Die nur in besten Kreisen wandelnde Adelsdame aus Bonn soll auf keinen Fall erfahren, dass sich die Nichte im fernen Berlin alles andere als standesgemäß verhält.

In ihrer Not fleht Sarah sogar ihren Schutzengel um Hilfe an. Der wird dann vom himmlischen Chef-Engel (Klaus Balsmann) tatsächlich auf die Erde geschickt – allerdings gut getarnt als Staubsaugervertreter Engelbert von Vorwerk (Hans-Josef Pütz). Aus dieser Ausgangslage heraus entwickelt sich ein köstliches Verwechslungsspiel mit jeder Menge Situationskomik. Natürlich sind alle Versuche, die vertrackte Situation halbwegs unter Kontrolle zu halten, zum Scheitern verurteilt.

Vielmehr schaukeln sich Probleme nach und nach zu kleinen Katastrophen hoch; die Akteure spielen sich immer tiefer in den Schlamassel hin-ein; im Hause Feldhoff bricht das Chaos aus – bis sich am Ende doch alles zum Guten fügt.