In der Theatersaison 2003 spielt der Theaterverein Thalia Sindorf
Einer für alles
von Ray Cooney und Tony Hilton
Im Landhaus der Familie Hartburg laufen die Vorbereitungen für ein rauschendes Fest auf vollen Touren; schließlich soll der Geburtstag von Ines Hartburg auch standesgemäß gefeiert werden. Und ausgerechnet für diesen Tag hat der Familienanwalt Arnold Pfeiffer Herrn Nussbaum in das Landhaus bestellt, um die notariellen Formalitäten einer Geld-Schenkung an ihn durch Johannes Hartburg abzuwickeln. Doch da Herr Nußbaum nicht – wie erwartet – alleine zu diesem Beurkundungstermin erscheint und darüber hinaus der Besuch offensichtlich auch noch eigene Ziele verfolgt, nimmt ein überaus turbulenter Abend seien Lauf.
Beschränkt und betrügerisch
„Vorhang auf“ hieß es im Sindorfer Schulzentrum zur Premiere der Komödie „Einer für alles“
Von Sabine Ulrich
Kerpen Sindorf. „Ich seh vor lauter Nussbäumen den Wald nicht mehr“, klagte Helmut Nußbaum verzweifelt. Aber nicht nur der Protagonist in der Boulevardkomödie „Einer für alles“ fragte sich, wo ihm der Kopf stand auch das Publikum in der vollbesetzten Aula des Sindorfer Schulzentrums zweifelte so manches Mal an seinen Augen. Denn Hans-Josef Pütz, Regisseur und Schauspieler des Theatervereins Thalia, brillierte in einer Mehrfachrolle. Scheinbar ohne Mühe wechselte er vom beschränkten Ostfriesen zum näselnden Wuppertaler und betrügerischen Rheinländer. Allen gemeinsam war, dass sie gemeinsam den Namen Nussbaum trugen.
Die Komödie des Autorenteams Ray Cooney und Tony Hilton lebt von der Verwechslung. Johannes Hartburg, ein reicher und versoffener Fabrikant, möchte Willy Nussbaum 100.000 Euro gutschreiben. Also lädt er ihn parallel zu den Geburtstagsfeierlichkeiten für seine Schwester Ines ein – Uschi Knepper zeigte als Theaterneuling ihr Talent -, um die notariellen Formalitäten abzuklären. Nussbaum erscheint aber nicht wie erwartet alleine zum Termin, und so nimmt der Abend seinen turbulenten, aber vergnüglichen Lauf. Ingrid Minke spielte glaubwürdig die durchtriebene Schwiegermutter von Willi Nussbaum, die mit Hilfe der Hausangestellten Gerti mit allen Mitteln an das Geld des Fabrikanten heran will. Susanne Büchner erntete als erfrischend tricksige Frau für alles so manchen Szenenapplaus.
Bereits im April begann die neunköpfige Schauspielgruppe mit den Proben zum Stück, das die nächsten sechs Wochenenden im Schulzentrum Sindorf gespielt wird. Das außergewöhnliche Talent des Theatervereins Thalia, jedem Zuschauer ein Schmunzeln abzuringen, wird dieses Jahr nicht nur durch 14 restlos ausverkaufte Vorstellungen, sondern auch mit den Kulturpreis des Rhein-Erft-Kreises belohnt.