Der Meisterlügner
von Hans Kirchhoff
Es ist Urlaubszeit, und die Frauen freuen sich schon auf Rirnini. Die Hausfrau packt einen Koffer. Aber der ist auch nicht mit Gewalt schließbar, also wird ein Teil wieder ausgepackt. Die Männer wollen im übrigen Urlaub von den Ehefrauen und denken sich etwas aus. Sie geben vor, der Chef bräuchte sie für Montagearbeiten. Die Lüge gelingt, die Damen fahren allein auf Urlaub. Aber zu den gemütlichen Exzes-sen, von denen die Lügner geträumt haben, kommt es nicht. Denn die Schwiegermutter ist beauftragt worden, auf das Haus aufzupassen. Also wird weitergelogen, ein Freund muß sich in eine Frau verwandeln, und schließlich muß er auch als Chef auftreten. Da platzt aber der wirkliche Chef herein, die Frauen kommen zu früh zurück. Und je absurder die Verstrickungen werden, desto meisterlicher muß gelogen werden. Mit zunehmendem Handlungsverlauf wird das am Beginn etwas träge, weil zu realistisch aufgefaßte Stück, eine Theaterspaß. Bei ihm geht es nicht um Wirklichkeitstreue und realistische Wahrscheinlichkeiten, sondern um die Absurdität des Alltags.